IT-Sicherheitsbeauftragter, Informationssicherheitsbeauftragter (ISB) und IT-Security (IT Sec) werden oft verwechselt. In diesem Artikel erfahren Sie die konkreten Unterschiede zwischen diesen Konzepten und Rollen und welche Verantwortlichkeiten sie jeweils haben.
Um die verschiedenen Beauftragten-Rollen zu verstehen, müssen wir zunächst die grundlegenden Konzepte unterscheiden.
IT-Sicherheit (auch IT Sec genannt) konzentriert sich auf den Schutz von IT-Systemen vor Bedrohungen. Der Fokus liegt dabei auf Hardware, Software und Netzwerken sowie digitalen Daten und technischen Maßnahmen wie Firewalls und Antivirenprogrammen. Sie gewährleistet den Schutz vor unbefugtem Zugriff, Datenverlust und Schäden und sorgt für die Verfügbarkeit, Integrität und Vertraulichkeit der IT-Systeme. IT-Sicherheit ist also primär technisch orientiert und bildet die Basis für weitergehende Schutzkonzepte.
Informationssicherheit geht deutlich über die reine IT-Sicherheit hinaus und bezieht sich auf den Schutz aller Informationen, unabhängig vom Medium. Sie schließt neben IT-Systemen auch nicht-technische Systeme ein und berücksichtigt papierbasierte Archive oder organisatorische Sicherheitsmaßnahmen. Die Informationssicherheit verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz mit organisatorischen, rechtlichen und personellen Maßnahmen. IT-Sicherheit ist dabei als Teilbereich der Informationssicherheit zu verstehen. Die Informationssicherheit ist also umfassender und schließt die IT-Sicherheit mit ein.
Datenschutz ist ein zentraler Bestandteil der Informationssicherheit:
Der IT-Sicherheitsbeauftragte (ITSB) ist die erste der drei zu vergleichenden Rollen.
Der ITSB konzentriert sich auf die technische Sicherheit. Sein Schwerpunkt liegt auf der Sicherstellung der technischen Sicherheit der IT-Infrastruktur, wobei sein Tätigkeitsfeld häufig der IT-Abteilung zugeordnet ist. Er ist verantwortlich für die Abwendung von Gefahren durch Einführung von IT-Sicherheitsmaßnahmen und vertritt die Interessen der Unternehmensführung im Bereich IT-Sicherheit. Zudem berät und unterstützt er die Unternehmensleitung bei IT-Sicherheitsfragen, hat ein Mitspracherecht bei allen IT-Projekten zu sicherheitsrelevanten Aspekten und ist für die Berichterstattung und Kennzahlenbewertung zuständig.
Ein ITSB verfügt über weitreichende Befugnisse in seinem Verantwortungsbereich:
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Der Informationssicherheitsbeauftragte (ISB) hat im Vergleich zum ITSB einen breiteren Aufgabenbereich.
Der ISB ist verantwortlich für die gesamte Informationssicherheit im Unternehmen. Er plant, setzt um, prüft und verbessert die Informationssicherheit und kümmert sich um die Umsetzung und Weiterentwicklung des Managementsystems für Informationssicherheit (ISMS). Zu seinen Aufgaben gehören die Erarbeitung von Sicherheitsrichtlinien und Handlungsempfehlungen sowie die Rolle als zentrale Ansprechperson bei Sicherheitsvorfällen. Er ist primär beratend und koordinierend tätig, überprüft die Wirksamkeit technischer und organisatorischer Maßnahmen, koordiniert die Erstellung des Notfallkonzepts, plant Awareness-Maßnahmen für Mitarbeiter und ermittelt sowie bewertet sicherheitsrelevante Risiken.
Der wesentliche Unterschied zwischen dem ISB und dem ITSB liegt im Zuständigkeitsbereich. Während der ITSB sich primär auf die technische IT-Sicherheit konzentriert, hat der ISB eine unternehmensweite Zuständigkeit für alle Aspekte der Informationssicherheit. Dabei ersetzt der ISB keinen ITSB – beide Rollen ergänzen sich vielmehr. Organisatorisch wird der ISB oft als Stabsstelle der Unternehmensleitung positioniert, während der ITSB näher an der IT-Abteilung angesiedelt ist. Ein weiterer wichtiger Unterschied besteht darin, dass der ISB neben technischen auch organisatorische, rechtliche und personelle Sicherheitsaspekte berücksichtigt.
Während ein ITSB nicht generell vorgeschrieben ist:
IT Sec (IT-Security) bezieht sich auf das Fachgebiet selbst, nicht auf eine spezifische Position.
IT Security ist als Konzept zu verstehen und beschreibt das Fachgebiet der IT-Sicherheit. Im Gegensatz dazu ist der ITSB die Person, die für die Umsetzung von IT-Sicherheitsmaßnahmen verantwortlich ist. IT Security stellt einen Teilbereich der umfassenderen Informationssicherheit dar, für die wiederum der ISB verantwortlich ist. Der Fokus von IT Security liegt auf technischen Schutzmaßnahmen wie Firewalls, Antivirenprogrammen und ähnlichen Lösungen.
Der Chief Information Security Officer (CISO) ist eine weitere wichtige Position im Sicherheitskontext:
Ein Vergleich der Rollen zeigt die wesentlichen Unterschiede:
Eine klare Abgrenzung der Verantwortlichkeiten ist wichtig:
Die Rollen ergänzen sich und haben überlappende Verantwortungsbereiche:
Die Unterscheidung zwischen IT-Sicherheitsbeauftragtem (ITSB), Informationssicherheitsbeauftragtem (ISB) und IT Security (IT Sec) lässt sich wie folgt zusammenfassen: IT Sec beschreibt das Fachgebiet der technischen IT-Sicherheit. Der ITSB verantwortet diesen technischen Bereich im Unternehmen. Der ISB hingegen hat einen breiteren Verantwortungsbereich und koordiniert die gesamte Informationssicherheit, die auch nicht-technische Aspekte umfasst. Eine klare Aufgabentrennung ist für ein effektives Sicherheitskonzept entscheidend.
Es gibt keine generelle gesetzliche Verpflichtung. Für KRITIS-Betreiber, Krankenhäuser und Telekommunikationsanbieter gelten jedoch spezielle Regelungen, die einen Sicherheitsbeauftragten vorschreiben.
Grundsätzlich ist dies möglich, aber nicht empfehlenswert. Die Trennung der Rollen gewährleistet eine bessere Unabhängigkeit und verhindert potenzielle Interessenskonflikte.
Während der ITSB primär technisches IT-Sicherheitswissen benötigt, erfordert die ISB-Position zusätzlich Kenntnisse in Informationssicherheitsmanagementsystemen, Projekt- und Risikomanagement sowie organisatorischen und rechtlichen Aspekten.
Der ISB ist typischerweise operativ tätig und für die Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen verantwortlich, während der CISO eine strategische Führungsrolle einnimmt und auf Managementebene Einfluss auf die Sicherheitsstrategie nimmt.
Für bestimmte Branchen und Unternehmen gelten spezielle rechtliche Vorgaben, wie etwa das IT-Sicherheitsgesetz 2.0 oder branchenspezifische Regelungen wie die TISAX für die Automobilindustrie.
Regeltermine, ISMS-Software, E-Learning (LMS), persönlicher Ansprechpartner – und weitere Extras – inklusive.
Wir helfen Unternehmen dabei, ein wirksames Managementsystem für Informationssicherheit aufzubauen und die Anforderungen nach ISO 27001, NIS-2 oder TISAX umzusetzen – digital, effizient und zu fixen Konditionen. Als erfahrener Beratungsdienstleister und externer ISB sorgen wir dafür, dass sensible Informationen geschützt bleiben und Sicherheitsrisiken minimiert werden.
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